Jupiter begegnet Saturn – enge Konjunktion am 21. Dezember 2020
Unter einer Konjunktion verstehen Astronom*innen die Begegnung von Himmelskörpern wie dem Mond oder den Planeten. Da sie unterschiedlichschnell über die Himmelskugel ziehen, kommt es mehrmals im Jahr zu Treffen von zwei oder noch mehr Teilnehmern. Eine Konjunktion von Jupiter und Saturn ist selten, sie findet nur alle 20 Jahre statt und wird „Große Konjunktion“ genannt. Zum letzten Mal haben sich die beiden am 31. Mai 2000 einander angenähert, standen dabei aber zu nah an der Sonne, um am Nachthimmel sichtbar zu sein. Am 24. Juli 1981 waren die Verhältnisse günstiger, Jupiter und Saturn tauchten am späten Abendhimmel auf, waren aber mehr als zwei Vollmonddurchmesser voneinander entfernt.
In diesem Jahr sind Jupiter und Saturn bequem in der Dämmerung am Abendhimmel zu beobachten und kommen sich dabei bis auf bis zu einem Fünftel des Vollmonddurchmessers (6 Bogenminuten) nahe. Eine ähnlich enge große Konjunktion wird erst wieder am 15. März 2080 stattfinden, dann allerdings in der bereits hellen Morgendämmerung. Kurz: Die Konjunktion von Jupiter und Saturn am 21. Dezember 2020, die zufällig auf den Tag der Wintersonnenwende fällt, ist die beste, die uns das Universum für lange Zeit zu bieten hat.
Derzeit stehen Jupiter und Saturn am abendlichen Südwesthimmel und nähern sich einander immer weiter an. Am 17. Dezember wird zunächst der zunehmende Mond an ihnen vorbeiziehen, die beiden Planeten sind dann noch etwa einen Vollmonddurchmesser voneinander entfernt. Zur Beobachtung benötigt man kein Teleskop, Jupiter ist heller als die hellsten Sterne und Saturn nur wenig schwächer. Beide sind auf den ersten Blick zu erkennen. Der hellere Jupiter steht dabei links unterhalb des schwächeren Ringplaneten. Am 21. Dezember, dem Tag der größten Annäherung, wird man sie mit bloßem Auge kaum voneinander trennen können. Anschließend nimmt der Abstand wieder zu. Aber auch am 20. oder 22. Dezember ist der Abstand nur wenig größer.
Im Fernglas kann man neben Jupiter immer einige seiner vier großen Monde sehen. Für den Saturnring wird allerdings ein Fernrohr mit mindestens 30-facher Vergrößerung benötigt, ein gutes Spektiv zur Naturbeobachtung leistet das bereits.