Wie arbeitet eigentlich eine Astronomin?
Der Girls' Day 2024 am Max-Planck-Institut für Astronomie und am Haus der Astronomie in Heidelberg
Mit Hilfe des Faulkes-Teleskop-Projektes konnten Schülerinnen unter Verwendung des Teleskopnetzwerkes der Las Cumbres Sternwarte eigene astronomische Beobachtungen durchführen.
Wie arbeitet eigentlich eine Astronomin? Dieser Frage konnten 16 Schülerinnen beim Girls' Day am Haus der Astronomie (HdA) in Heidelberg nachgehen. Der bundesweite Girls' Day, das größte Berufsorientierungsprojekt für Schülerinnen weltweit, möchte Mädchen die Gelegenheit geben, sich über Berufe zu informieren, in denen Frauen unterrepräsentiert sind.
Am HdA konnten die Teilnehmerinnen erleben, wie eine Astronomin arbeitet: Sie wählten zunächst einige Galaxien als interessante Beobachtungsobjekte aus.
Anschließend besorgten die Schülerinnen sich Beobachtungsdaten aus dem Archiv des Las Cumbres Observatory (LCO) Netzwerkes. LCO ist eine gemeinnützige Organisation, die sich dem Aufbau und Betrieb eines weltweiten Netzwerks von professionellen Roboterteleskopen für Wissenschaft und Bildung verschrieben hat.
Im Anschluss an die Live-Beobachtung erstellten und optimierten die Teilnehmerinnen aus den Beobachtungsdaten ihre eigenen Farbbilder. Die so erhaltenen bunten und detailreichen Aufnahmen der beobachtenden Galaxien konnten die Schülerinnen im Anschluss mit nach Hause nehmen.
Selina Nitschai, Doktorandin am Max-Planck-Institut für Astronomie gab spannende Einblicke in Ihre Arbeit und zeigte, wie man Astronomin werden kann. Eine Führung über das Gelände und zur benachbarten Landessternwarte rundeten einen abwechslungsreichen Tag ab.
Auch bei unserem direkten Nachbarn, dem Max-Planck-Institut für Astronomie gab es mehrere Girls‘Day-Angebote.
Im Bereich Instrumentierung ging es hier darum, dass Astronom*innen nicht nur Teleskope brauchen, um Sterne und andere Objekte im Himmel zu beobachten, sondern auch besondere Instrumente, die mit den Teleskopen verbunden werden und beispielsweise sehr genaue Detektoren und Positionsmechanismen benötigen.
Vier Mädchen aus der 8. und 9. Klasse haben mit Begeisterung mitgemacht und zugehört. Da hier mit einem Laser gearbeitet wurde, durfte natürlich auch eine Lasersicherheitsanweisung nicht fehlen, wie sie auch alle „Aktiven“ erhalten. Sie haben ausprobiert wie es ist, mit Laser-Schutzbrille und Kryohandschuhen zu arbeiten, wie schwierig es ist, eine gewünschte Position mit einem Tip/Tilt Spiegel und einem Laser zu treffen, und wie sich die Eigenschaften von Materialien bei Kryo-Temperaturen verändern.
Die Benutzung einer infraroten Kamera, um zu verstehen warum es verschiedene Arten von Teleskopen gibt, war auch ein Highlight des Tages.
Alle Helferinnen und Helfer auf dem MPIA-Campus bedanken sich bei den teilnehmenden Mädchen für das mitgebrachte Engagement und die Motivation und wünscht ihnen auf ihrem weiteren Weg viel Erfolg.
Allgemeine Informationen zum jährlichen Girls'Day auf dem MPIA-Campus gibt es hier nachzulesen.
Mehr über den Girls'Day im Allgemeinen erfahrt ihr auf der offiziellen Homepage: https://www.girls-day.de/